Carl Max Kruse (14. April 1854 – 26. Oktober 1942) war ein deutscher Bildhauer, Bühnenbildner und Erfinder, der maßgeblich die Kunstszene des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts prägte. Geboren in Berlin, begann er sein Studium der Architektur an der Staatsbauschule in Stuttgart (1874–1877), wandte sich jedoch bald der Bildhauerei zu und setzte seine Ausbildung an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin unter Fritz Schaper und Albert Wolff fort.
Sein Durchbruch gelang ihm 1881 mit der Skulptur „Siegerbote von Marathon“ (griechisch „NENIKEKAMEN“ – „Wir haben gesiegt“), die ihm eine Goldmedaille und den Rompreis einbrachte. Dieses Werk befindet sich heute in der Alten Nationalgalerie in Berlin; Repliken sind unter anderem im Theater des Westens und in Krefeld zu finden.
Neben seiner bildhauerischen Tätigkeit war Kruse auch als Erfinder aktiv. 1897 ließ er ein Verfahren zur Verbesserung von Lithophanien und ein Bildhauerkopiergerät patentieren. Für den Theaterregisseur Max Reinhardt entwarf er ab 1902 innovative Bühnenbilder und entwickelte den ersten Rundhorizont für Theaterbühnen mit plastischen Elementen.
1909 heiratete er die Puppenmacherin Käthe Kruse, mit der er sieben Kinder hatte. Aus einer früheren Ehe stammen vier weitere Kinder, darunter die Malerin Annemarie von Jakimow-Kruse. 1913 wurde er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Sein 1925 veröffentlichtes Buch „Ein Weg zu neuer Form“ antizipierte Entwicklungen der modernen Plastik, ähnlich den Arbeiten von Henry Moore.
Max Kruse verstarb 1942 in Berlin. Sein vielfältiges Werk, das von Skulpturen über Bühnenbilder bis hin zu technischen Erfindungen reicht, zeugt von seinem innovativen Geist und seinem Einfluss auf die Kunst seiner Zeit.