Gemäldeschau
Blickt man auf seine Werke, entdeckt man die Gedanken, Wünsche und Träume, die den Künstler beschäftigen. Erste Gemälde entstanden bereits um das Jahr 1960, dabei richtete sich der Fokus auf gegenständliche Motive, denen er in expressiver Manier seine ganz persönliche Note verlieh. Er verband offensichtlich Widersprüchliches und skizzierte den Weg aus jener Abstraktion, die in dieser Zeit übermächtig war. Lüpertz schuf seine Mickey Mouse- und Donald Duck-Serien und entwickelte das „dithyrambische Konzept“ in Anlehnung an Dionysos und Nietzsches Ausarbeitungen.
Das Innere nach außen
Er setzte sich mit der deutschen Geschichte auseinander, die ihn dazu veranlasste, seinen Gedanken auf der Leinwand freien Lauf zu lassen. Ende der 1970er Jahre schuf er Gemälde wie „Krieg und Frieden“. Dieser Phase folgte zwischen 1977 und 1984 die Zeit der „Stil-Malerei“. Hier orientierte er sich an abstrakten Arbeiten der 1950er Jahre und schuf Werke wie die „Serienbilder“. Die Bildfolge „Männer ohne Frauen – Parsifal“ gehört sicherlich zu seinen bekanntesten Exponaten. Sie entstanden zwischen 1993 und 1997 und haben meist das männliche Gesicht zum Thema. Inspirieren ließ er sich dabei von Wagners letzter Oper „Parsifal“.
Flüchtig, aber nicht verflüchtigt
Ab 1997 entstanden Landschaftsbilder, die durch ihre Andersheit den kreativen Geist von Markus Lüpertz auf ein Neues demonstrieren. Die eher flüchtigeren Kompositionen werden beispielsweise in den Zyklen „Vanitas“ und „Vesper“ zusammengefasst oder beeindrucken seit 2001 als Wandbild „Die sechs Tugenden“ den Betrachter im Berliner Bundeskanzleramt.